Visual Search im Gesundheitsmarketing: Strategien und Trends

Visual Search im Health-Marketing. Neben der wachsenden Herausforderung, KI-gerechten Content bereitzustellen und die AI Overviews im Blick zu haben, ist auch das Thema „Visual Search“ eines, was man auch im kommenden Jahr keinesfalls vernachlässigen sollte. Vielleicht wird es sogar wichtiger, als wir bisher annehmen. Auch im Marketing im medizinischen Bereich.

Das grundsätzliche Suchverhalten hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Wer heute wissen will, wie ein Campus aussieht, wie sich das Leben zum Beispiel an der MHB in Brandenburg anfühlt oder ob man Zahnmedizin auch ohne 1,0 studieren kann, tippt das nicht mehr zwingend bei Google ein – es wird visuell gesucht. Mit Pinterest, Google Lens oder TikTok. Gerade im Health Sektor, wo Vertrauen, Atmosphäre und Persönlichkeitsbezug eine große Rolle spielen, gewinnt das Thema Visual Search immer stärker an Bedeutung.

Nicht vergessen: SEO optimierte Bilder auf der eigenen Website

Wer über Online Sichtbarkeit spricht, meint heute nicht mehr nur klassische SEO Maßnahmen, sondern zunehmend auch das gezielte Einsetzen von Bildmaterial – inhaltlich wie technisch! Google und Co. werten Bilder längst nicht mehr nur als dekoratives Beiwerk, sondern als eigenständige Informationsträger.  Entscheidend ist dabei, dass Bilder nicht nur gut aussehen, sondern auch richtig benannt und beschrieben werden (der technische Aspekt). Ein Foto von zwei Studierenden vor dem Campusgebäude muss mehr mitbringen als eine schöne Kulisse. Es braucht einen sprechenden Dateinamen, etwa „mhb-campus-brandenburg-zahnmedizin.jpg“, einen aussagekräftigen Alt-Text wie „Zwei Studierende im Gespräch vor dem Campusgebäude der MHB in Brandenburg an der Havel“ und eine semantische Einbindung in den Seitenkontext.

Besonders wirkungsvoll wird das, wenn zusätzlich strukturierte Daten genutzt werden. So kann ein Bild nicht nur gefunden, sondern auch eingeordnet und thematisch verortet werden. Das macht es möglich, dass zum Beispiel ein Foto der MHB über Google Lens zugeordnet wird – etwa wenn jemand ein Bild des Gebäudes hochlädt oder per Kamera erfasst. Sichtbarkeit entsteht also nicht mehr nur über Suchbegriffe, sondern über Bildinhalte, die maschinenlesbar gemacht wurden. Für Hochschulen bedeutet das: Wer seine Website als digitales Zuhause begreift, muss Bilder wie Text behandeln – als strategische Elemente mit Funktion.

Visual Search Health Marketing

Pinterest als Suchmaschine nutzen – nicht als Social Media Kanal

Pinterest wird von vielen noch als „Inspirationsplattform“ abgetan – und damit (weiterhin) unterschätzt. Tatsächlich ist Pinterest inzwischen eine der stärksten visuellen Suchmaschinen überhaupt. Besonders im Bildungs- und Gesundheitsbereich spielt sie eine wachsende Rolle, weil die Plattform ein ideales Umfeld bietet, um über visuelle Inhalte zu recherchieren. Nutzer:innen suchen gezielt nach Themen wie „Medizinstudium ohne NC“, „Zahnmedizin studieren“, „WG-Leben Brandenburg“ oder „Psychologie berufsbegleitend“. Anders als bei Instagram steht dabei nicht die Selbstdarstellung im Vordergrund, sondern die Suche nach konkreten, visuell gefilterten Informationen.

Für Hochschulen bietet das eine hervorragende Möglichkeit, Inhalte dauerhaft sichtbar zu machen. Ein gut gepflegtes Pinterest-Profil mit thematisch klaren Pinnwänden – etwa zu Studiengängen, Campusleben, Freizeitmöglichkeiten oder WG-Tipps – sorgt für organische Reichweite weit über die eigene Website hinaus. Jeder einzelne Pin fungiert dabei wie eine Landingpage im Kleinformat: Bild, Titel, Beschreibung und Link führen direkt zum passenden Content auf der Hochschulwebsite.

Entscheidend ist auch hier die Suchmaschinenlogik: Titel und Beschreibung müssen Keywords enthalten, die für Studieninteressierte relevant sind, aber auch menschlich und lebensnah formuliert sein.

Pinterest belohnt kontinuierliche Aktivität, nicht virale Hypes. Wer regelmäßig neue Pins veröffentlicht, bleibt präsent in der Suche. So entsteht eine Art visuelle Langzeit-SEO, die nicht nur Studieninteressierte anspricht, sondern auch Eltern oder Quereinsteigerinnen, die nach konkreten Informationen suchen – aber lieber ein Bild sehen als einen Fließtext lesen. 

Für die MHB bereite ich Pinterest aktuell vor, sodass der Kanal ab 2026 neben Instagram und TikTok treibende visuelle Kraft werden soll.

TikTok und Instagram

Während Pinterest vor allem auf langlebige Suchanfragen setzt, spielt sich die visuelle Suche bei TikTok und Instagram quasi in Echtzeit ab. Doch auch hier gilt: Wer gefunden werden will, muss mehr tun, als nur hübsche Videos zu posten. Es geht darum, Inhalte so aufzubereiten, dass sie einerseits die algorithmischen Kriterien der Plattformen erfüllen und andererseits das zeigen, was Studieninteressierte wirklich bewegt. Gerade TikTok wird immer häufiger als Alternative zu Google genutzt, vor allem von der Gen Z. Das sehen wir auch an den Rückfragen und den Analyticszahlen. Wer wissen will, wie das Medizinstudium wirklich abläuft, wie Studierende wohnen oder was der Unterschied zwischen klinischer Psychologie und Psychotherapie ist, sucht auf TikTok nach Erfahrungsberichten, Vlogs und realitätsnahen Einblicken.

Das bedeutet für Hochschulen wie unsere MHB: Es reicht nicht, professionell produzierte Imagefilme hochzuladen.  Das ist bei TikTok sogar eher negativ behaftet. Viel wirkungsvoller sind Reels oder TikToks, die mit einer klaren Fragestellung arbeiten. „Wie läuft die Bewerbung ohne NC ab?“ oder „Was macht ein typischer Tag im Zahnmedizinstudium aus?“ sind Inhalte, die sowohl algorithmisch gut funktionieren als auch bei der Zielgruppe Vertrauen aufbauen. Wichtig ist dabei die gezielte Kombination aus Bild, Text und Ton. Der Text im Video selbst (also als Layer eingeblendet) sollte suchmaschinenfähig sein; also Begriffe wie „Zahnmedizin“, „ohne NC“, „MHB“ oder „Studium in Brandenburg“ enthalten.

Ebenso relevant ist die Caption unter dem Video. Hier sollte nicht nur ein lustiger Spruch stehen, sondern ein kurzer, Keyword reicher Text, der den Inhalt zusammenfasst und einlädt, mehr zu erfahren. Instagram und TikTok funktionieren visuell.

Aber nur, wenn man ihnen auch semantisch Futter gibt. 

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